Die Künstlerin Zhou Mei zeigt in ihrer Ausstellung „Der Duft der Farbe" im Kunstforum der MÜNCHENSTIFT eine Auswahl ihrer Naturbilder. Sie verbindet Ansätze traditioneller chinesischer und europäischer Malerei.
Was ist mit „Duft der Farbe" gemeint?
In meiner chinesischen Heimat studierte ich klassische chinesische Malerei, bei der die schwarz-weiße Tuschmalerei mit Naturmotiven typisch ist. Als ich nach Deutschland kam, verstand ich die Sprache nicht und drückte mich wortlos über die Bilder aus, Sinne und Emotionen nahmen einen großen Raum ein. Mit meiner neuen Heimat Bayern verbinde ich neben den Farben der Wiesen einen ganz besonderen Duft. Hier fand ich zur Farbe. Ich verwende allerdings weiterhin oft Reispapier und Tusche.
Können Sie Beispiele nennen?
Das Bild „Guilin im Frühling" aus den 1980er-Jahren entstand im Stil chinesischer Tuschmalerei mit dem Pinsel auf Reispapier. Dann begann ich, Farben in die Tuschmalerei zu integrieren. Bei „Andechs" von 2014 verbindet sich die schwarze Tusche mit kräftigen Acrylfarben, die sich beispielsweise im weiten blauen Himmel ausbreiten. Hinzu kamen farbige Ölbilder mit großen Blütenmotiven wie „Blume blau".