Mit einer Menge guter Laune wurden auf einem Einführungstag im September 2019 hundert junge Menschen bei der MÜNCHENSTIFT begrüßt. „In diesem Jahr kam eine besonders vielfältige Mischung an Bord", beobachtet Ausbildungskoordinator Christian Wiedemann. Dabei gibt es einige Neuerungen: Im Hans-Sieber-Haus wird ein kultursensibles Einarbeitungskonzept, das bei der Einarbeitung neuer Mitarbeitender getestet wurde, mit der Ausbildung verknüpft. Auch das Haus Heilig Geist und das Haus an der Rümannstraße sammeln hierbei erste Erfahrungen. Darüber hinaus bietet die Stabsstelle Vielfalt der MÜNCHENSTIFT Fortbildungen zur kultursensiblen Altenpflege, zur politischen Bildung und zum Thema LGBT (Pflege lesbischer, schwuler sowie trans*inter*gender Pflegebedürftiger).
Die Integration Geflüchteter geht nun in das dritte Jahr. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen nehmen die Azubis vor der eigentlichen Ausbildung an einem Berufsvorbereitungsjahr teil. Es umfasst ein Pflegepraktikum und eine Reihe von Fördermaßnahmen. „Leider gab es bei einigen Geflüchteten, bei denen wir eine gute Berufseignung und Integration feststellen konnten, Probleme mit behördlichen Genehmigungen. Die aktuelle Asylgesetzgebung entspricht leider in manchen Punkten nicht den Bedürfnissen der Altenpflege nach talentiertem Nachwuchs", bedauert Christian Wiedemann. Doch die positiven Erfahrungen und Entwicklungen überwiegen. So konnte durch die Förderung des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München eine sozialpädagogische Stelle für die Unterstützung und Begleitung der Gruppe geschaffen werden. Eine ihrer Aufgaben ist die Förderung individueller Kompetenzen. Dazu gehören Deutschkenntnisse, Kommunikationsfähigkeit und Lernplanung sowie historische und politische Bildung.