Dabei spielt die Biografie der einzelnen eine sehr große Rolle. Denn Gewohnheiten oder familiäre Rituale, die in der prägenden frühen Kindheit erlernt wurden, geben einem demenziell Erkrankten im Heute Halt und Orientierung. Die MitarbeiterInnen der Tagespflege helfen auch dabei, den Alltag zu strukturieren. Beispielsweise Dagmar A.. Ihr Langzeitgedächtnis funktioniert zwar gut, aber die Orientierung im Alltag fällt ihr schwer. „Wir haben zusammen einen Stundenplan angelegt. Wir trainieren auch ihren Orientierungssinn, indem wir immer wieder alltägliche Wege, z.B. zur Cafeteria, gemeinsam durchgehen", erzählt Helge Gruner.
Zudem werden hier ihre Termine bei Ärzten, Ergotherapeuten oder mit ihrer Freundin koordiniert, einer Ärztin, die sie in medizinischen Fragen berät. Beim zusätzlichen Gedächtnistraining wird die Situation im Schulunterricht einbezogen, denn darin kann sich die ehemalige Lehrerin gut orientieren. „Ich finde es gut, dass wir Schüler hier Vorschläge machen, unsere Meinung und Kritik äußern können! Das habe ich in meinem Unterricht auch immer so gehalten", erinnert sie sich.