Um MünchnerInnen mit Migrationshintergrund gut versorgen zu können, nimmt die MÜNCHENSTIFT an einem Modellprojekt der Landeshauptstadt München teil. Dr. Daniela Di Benedetto, Vorsitzende des Komitees der Italiener im Ausland, zur Situation älterer ItalienerInnen in München:
Wie ist die Situation älterer Menschen, die aus Italien stammen?
Sehr unterschiedlich. Bei Menschen aus der Gastarbeitergeneration hängt sie davon ab, in welcher finanziellen Situation sie sind, ob sie die deutsche Sprache gut beherrschen, die Familie in der Nähe haben, gesund und eigenständig sind. Manche sind gut informiert, können sich Hilfe beschaffen und Anträge selbst stellen, die meisten brauchen aber Hilfe, zumindest aber Begleitung oder Hinweise. Daneben gibt es zunehmend Ältere, die erst im Alter zu den eigenen Kindern nach München ziehen, weil sie alleine in Italien nicht mehr zurechtkommen. Da die Kinder aber oft berufstätig sind und wenig Zeit haben, fühlen sie sich ohne ihre gewohnte Umgebung, ihre Freunde und Sprache sehr einsam, was zu ganz unterschiedlichen Reaktionen führen kann.
Was erwarten Sie sich von der interkulturellen Öffnung der MÜNCHENSTIFT?
Es ist sehr wichtig, dass Ältere und ihre Angehörigen in ihrer Muttersprache informiert werden, denn ihre Möglichkeiten und Rechte unterscheiden sich sehr von denjenigen in der Heimat. Durch das Projekt der MÜNCHENSTIFT können sie andere Menschen in ähnlicher Situation kennenlernen und von neuen Hilfsangeboten erfahren. Es kann ihnen dabei helfen, ein interkulturelles Netzwerk mit Freunden, Ansprechpartnern und Pflegern in der eigenen Sprache aufzubauen.