Ein vielfältiges Angebot
Der Bereich „Wohnen mit Service" im Hans-Sieber-Haus umfasst 48 barrierefreie Ein- oder Zweizimmer-Wohnungen mit Küche. Je nach Lebenssituation können Mittagessen und weitere Leistungen dazu gebucht und abbestellt werden. Das angebotene Freizeitprogramm reicht von Ausflügen über Malkurse und Lesungen bis zu Bewegungsangeboten. „Wir haben BewohnerInnen, die schon über zehn Jahre bei uns leben", erzählt Rita Brüggemann, die vor 16 Jahren den Wohnbereich mit aufgebaut hat. Heute berät und begleitet sie InteressentInnen und BewohnerInnen.
Manche ziehen bereits in jüngeren Jahren ein, andere erst im hohen Alter. Doch weniger das Alter als das persönliche Befinden spielen dabei eine Rolle. Rita Brüggemann weiß, dass oft erst die Erfahrungen mit Krankheit, Gebrechlichkeit oder Tod in der Familie oder im Bekanntenkreis den Ausschlag geben, sich für das „Wohnen mit Service" zu interessieren: „Viele Ältere versuchen so lange wie möglich im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung zu bleiben. Das führt häufig dazu, dass sie immer mehr Zeit auf den Haushalt verwenden müssen, anstatt sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihnen mehr Freude bereiten." Weitere schleichende Entwicklungen zuhause, wie seltener werdende soziale Kontakte oder eine eintöniger werdende Ernährung, weil man nicht mehr so häufig aus dem Haus kommt und sich nicht mehr so viel Mühe machen möchte, lassen sich im „Wohnen mit Service" bequem vermeiden.
Sie rät, sich rechtzeitig zu verkleinern und von Ballast zu befreien, um die späten Jahre genießen zu können. Dabei nimmt sie sich viel Zeit, die persönliche Situation der Menschen kennenzulernen und individuelle Lösungen zu finden: „Ich biete an, nochmal zu kommen, auch mit Angehörigen, oder eine Woche lang zur Probe zu wohnen. Wer sich mit der endgültigen Entscheidung noch Zeit lassen möchte, kann sein bisheriges Zuhause noch eine Weile behalten und sich dazu bei der Fachstelle für pflegende Angehörige beraten lassen."