Pflege für Wachkoma-Patient:innen

Wachkoma-Patient:innen der Phase F, die ein gewisses Aktivierungspotential aufweisen, finden bei uns ideale Voraussetzungen. Deren Angehörige erfahren Beratung, Anleitung und Betreuung. Wir arbeiten eng mit Fachleuten und Selbsthilfegruppen zusammen. Der Wachkomabereich in St. Josef ist ein spezielles Angebot auch für jüngere Betroffene ab 18 Jahre und umfasst derzeit 27 Plätze.

Aktivierende Pflege

Ziel unserer Arbeit im Wachkoma-Bereich ist es, zusammen mit den Patient:innen das Aktivierungspotential auszuschöpfen. Wir fördern gezielt Bewegung und Sinneswahrnehmung, trainieren Kau- und Schluckfähigkeit sowie die Kommunikationsfähigkeit.

Durch kontrolliert stimulierende Behandlung und Rituale suchen wir die Kontaktaufnahme mit den Patient:innen. Aufgrund systematischer Beobachtung und Dokumentation des Verlaufes der Aktivierung können mögliche oder notwendige weiterführende Maßnahmen eingeleitet werden.

Ein fachgerechter Umgang mit Trachealkanülen und Tracheostomapflege ist selbstverständlich gewährleistet, ebenso der Umgang mit künstlicher Beatmung und medizintechnischen Hilfsmitteln.

Die Schwerpunkteinrichtung in Oberbayern

Das Bayerische Rahmenkonzept für Wachkomapatienten der Phase F sieht vor, den Betroffenen in Schwerpunkteinrichtungen für Schädel-Hirn-Verletzte bis zu zwei Jahre durch eine besonders qualifizierte Betreuung und Pflege eine eventuelle Rückführung in die häusliche Umgebung oder eine erneute neurologische Rehabilitation zu ermöglichen, sowie Entlastungsangebote für betreuende Angehörige sicherzustellen. Das Haus St. Josef ist eine solche Schwerpunkteinrichtung für Oberbayern.

Der Pflegeschlüssel in Pflegegrad 5 beträgt 1:1, die Fachkraftquote rund 75 Prozent. Eine begleitende medizinische Betreuung des Bereiches ist durch spezialisierte und erfahrene Ärzte gewährleistet.