• Panorama

Digitalisierung des Veranstaltungsprogramms

15. März 2021

Führungen und Vorträge, gemeinsames Essen, Ausflüge, Konzerte, Filme und Theater, Ausstellungs- und Museumsbesuche oder Kurse speziell für Hochaltrige – all das bieten die Veranstaltungen der MÜNCHENSTIFT. Jetzt auch online – nach der Heranführung an das neue Medium nehmen bereits über 50 Senior*innen an dem digitalen Veranstaltungsprogramm teil.

Elisabeth Joachimi organisiert das Veranstaltungsprogramm der MÜNCHENSTIFT

Einfacher Umgang mit dem neuen digitalen Medium

Das MÜNCHENSTIFT-Veranstaltungsprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, Senior*innen an digitales Know-how heranzuführen, um Online-Veranstaltungen mit gemeinsamem Austausch zu ermöglichen.

Nun fanden die ersten Zoom-Treffen statt, mit deren Hilfe die Teilnehmenden von zu Hause aus an Vorträgen und Gesprächen teilnehmen können. „Es ist wahrlich kein Hexenwerk nach einer Eingewöhnungszeit mit Zoom zurechtzukommen“, sagt Organisatorin Elisabeth Joachimi über die neue Kommunikationsplattform. Bei der Einrichtung und Betreuung gibt es auch auf Wunsch Unterstützung durch das Mediencenter 50plus.

Einige der Teilnehmenden konnten sich die nötige Software bereits vor dem zweiten Lockdown vor Ort einrichten lassen, andere über Fernwartung. „Ich nehme seit einigen Jahren am Veranstaltungsprogramm teil“, erzählt Petra Hennig, die im Selbständigen Wohnen des Münchner Bürgerheims lebt. „Da ich nicht pausieren will, hat mir ein Mitarbeiter des Mediencenter 50plus die Software in nur 10 Minuten über Fernwartung auf meinen Laptop installiert.“ „Ich bin froh, wenn es weitergeht und freue mich schon auf die Vorträge und auf das Wiedersehen mit einigen anderen“, sagt auch Lieselotte Krichenbauer, die seit 10 Jahren im Mathildenstift lebt. Hedwig Hinkel nimmt seit drei Jahren zusammen mit einer Freundin am Programm teil. „Ich war schon im Berufsleben mit Computern vertraut und habe mir Zoom selber installiert. Es ist sehr befriedigend, dass ich es schaffe. Es ist schön, dass es jetzt online weitergeht. Man nimmt von seinem Wohnzimmer aus teil und fühlt sich nicht abgeschoben. Dadurch sieht man Anderes und erfährt Neues.“

Digitale Veranstaltung über Zoom

Neue Chancen auch für Menschen mit geringer Mobilität

Das neue digitale Format des Veranstaltungsprogramms bietet nicht nur aufgrund der Pandemie viele Vorteile. Auch Interessierte mit geringer Mobilität können jetzt (wieder) am Programm teilnehmen.

Egbert Kuhlmay ist seit 15 Jahren dabei, nahm an vielen Vorträgen und Ausflügen teil und genoss die Geselligkeit. Da seine Mobilität im Laufe der Zeit aber abnahm, konnte er seit vier Jahren nicht mehr daran teilnehmen. Seitdem die Veranstaltungen nun online stattfinden, änderte sich das schlagartig.

„Ich habe mich sehr darüber gefreut, wieder am kulturellen Leben teilnehmen zu können. Ich hoffe, dass dieses Online-Angebot nach Corona bleibt“, erzählt er. Auch Traude März freut sich über das Digitalformat, denn seit einer schweren Krankheit leidet sie an einem Schwindel und ist wenig mobil. „Frau Joachimi, die Veranstaltungsleiterin, hat mir erklärt, wie die Zoom-Treffen funktionieren und ich habe es einfach ausprobiert“, freut sie sich. „Beim ersten Mal waren wir nur wenige und haben miteinander geplaudert. Das war sehr schön, weil ich einige schon seit 10 Jahren kenne. Inzwischen sind es schon 50 zoomfähige Teilnehmende.“ Insbesondere Kunst und Städtebesichtigungen interessieren sie, doch auch einen Vortrag über Astrofotografie fand sie sehr spannend. Manchmal kommt eine Freundin, die keinen eigenen Computer hat, vorbei und sie nehmen gemeinsam an einem Vortrag teil. „Inzwischen findet jeden Freitagabend auch ein Guten-Abend-Meeting statt, das von den Teilnehmenden selbst organisiert wird. Beim Einladen mit Zoom wechseln wir uns ab, so gut können wir das schon!“

Helga Coburger sieht das etwas anders. „Ich finde die Technik lästig, doch mit Unterstützung meines Mannes hat es geklappt. Ich finde es sehr schön, dass ein Weg gefunden wurde, uns online zusammenzubringen. In den 20 Jahren, in denen ich dabei bin, interessierten mich die Ausflüge und der Austausch mit den Menschen.“ Besonders gefiel ihr ein Online-„Lachtraining“: „Es hilft, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch die Körperübungen wirken sehr positiv. Ob auch digitales Ratschen klappt, muss ich erst ausprobieren.“

Text: MÜNCHENSTIFT Magazin, Heft 95 - März 2021 & Heft 96 - Juni 2021
Fotos: MÜNCHENSTIFT, Luca Lorenzelli - stock.adobe.com