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Für die Pflege ist das Freiwillige Jahr unverzichtbar

12. Oktober 2023

Vergangene Woche besuchte die Bundestagsabgeordnete Jamila Schäfer, die für die Grünen im Haushaltsausschuss sitzt, das MÜNCHENSTIFT-Haus in der Tauernstraße. Anlass des Besuchs war die geplante Kürzung der Mittel für den Freiwilligendienst durch den Bundesfinanzminister. Bei ihrem Besuch tauschte sich Jamila Schäfer mit Vertreter*innen der MÜNCHENSTIFT über die Bedeutung des Freiwilligendienstes in der Langzeitpflege aus.

"Der Freiwilligendienst ist für die Pflege unverzichtbar", betonte Renate Binder, Geschäftsführerin der MÜNCHENSTIFT. "Ohne den Einsatz der Freiwilligen würde ein großer Teil der Betreuungsqualität für unsere Bewohner*innen und Tagespflegegäste verloren gehen." Derzeit arbeiten 25 junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst bei der MÜNCHENSTIFT. Mit den jetzt geplanten Kürzungen würden mindestens sechs Stellen verloren gehen.

Wichtiger Baustein zur Nachwuchsgewinnung

Doch nicht nur für die Qualität der Betreuung sind die Freiwilligen unverzichtbar: "Das Freiwillige Jahr ist ein wichtiger Baustein für die Nachwuchsgewinnung und bringt jungen Menschen die Langzeitpflege näher", erklärt Einrichtungsleiterin Marion Schneider gegenüber Jamila Schäfer. "Sechs von zehn Auszubildenden, die im September ihre Ausbildung begonnen haben, haben zuvor ein Freiwilliges Jahr in unserem Pflegeheim absolviert."

Dem pflichtet auch Christine Schnabl, Leiterin der Ausbildungskoordination, bei: "Wir sind auf Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland angewiesen, die sehr oft über das Freiwillige Soziale Jahr zu uns kommen. In dieser Zeit lernen die jungen Leute das Land, den Beruf, die Sprache und auch das Unternehmen kennen. In den meisten Fällen schließt sich eine Ausbildung zur Pflegefachkraft an."

Neben Renate Binder (Mitte) begrüßten auch Personalleiter Gerhard Lappy, Ausbildungskoordinatorin Christine Schnabel (rechts) und Nora Heeren (zweite von rechts) vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern die Bundestagsabgeordnete Jamila Schäfer (zweite von links).

Großer Verlust für die Pflege

Die geplanten Kürzungen wären ein herber Verlust für die Pflege. Zumindest versprach Jamila Schäfer nach ihrem Besuch, das Thema Finanzierung des Freiwilligenjahres in die laufenden Haushaltsverhandlungen mitzunehmen.