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Die Klinikclowns im Pflegeheim

07. Februar 2023

Die Klinikclowns besuchen regelmäßig Bewohner*innen der MÜNCHENSTIFT. „Mizzi“, alias Maria Rohrbach, erzählt von ihren Besuchen in St. Maria Ramersdorf.

Wie kamen Sie zu den Klinikclowns?

Ich habe Sozialarbeit und Zirkuspädagogik studiert. Hinzu kommt eine Clownsausbildung. Ich habe z. B. bei Ferienzirkusprojekten für Kinder gearbeitet. Als ich ein Plakat der Klinikclowns sah, war mir sofort klar, dass ich hier meine beiden Leidenschaften zusammenbringen kann. Neben Kinderkliniken besuchen wir Erwachsenen- und Palliativstationen, Behinderteneinrichtungen und auch immer mehr Senioreneinrichtungen. Als Mizzi und Gerti kommen wir beispielsweise zweimal im Monat nach St. Maria Ramersdorf. Einige Clown-Kolleg*innen gehen regelmäßig in andere Einrichtungen der MÜNCHENSTIFT.

Was motiviert Sie?

Meine besondere Leidenschaft gilt Besuchen in Senioreneinrichtungen. Mit Musik können wir gerade bei demenziell Erkrankten viel erreichen. Ein Lied aus Jugendtagen lüftet oft den Schleier des Vergessens. Beginnen wir bei einer uns lang bekannten Dame mit der „Vogelhochzeit“, singt sie spätestens bei „Fideralala“ mit.

Mizzi (links) und Gerti

Wie laufen Ihre Besuche ab?

Am Anfang machen wir einen Coronatest und ziehen uns um. Dann fragen wir bei unseren Ansprechpersonen, wer unseren Besuch gerade besonders braucht. Unser Weg führt uns zuerst in die Aufenthaltsbereiche, dort singen und improvisieren wir zusammen, was für ausgelassene Stimmung sorgt, hinzukommen dann Einzelbesuche.

Ich gehe gerne in die Zimmer zu Menschen, die wenig Besuch erhalten oder gerade nicht aufstehen können oder wollen. Wir sind verlässlich für sie da. Jede Tür, die man aufmacht, bringt eine Überraschung: Manchmal bringen wir ein Lied vorbei, manchmal entsteht ein Gespräch oder wir spinnen gemeinsam eine Geschichte. Manchmal schimpfen wir auch gemeinsam, denn man darf bei uns auch grantig sein oder uns wegschicken, manchmal kommen auch Tränen.

Was macht Ihnen besonders Freude?

Dadurch dass wir regelmäßig kommen, entstehen Beziehungen. Die Wiedersehensfreude und der herzliche Empfang im Haus ist immer wieder wunderschön! Einer Dame erzählen wir oft von unserem Garten. Dann erinnert sie sich an das, was wir ihr letztes Mal z. B. von den Schneeglöckchen erzählt haben, und freut sich. Hier im Haus herrscht eine sehr schöne Stimmung, auch das Personal ist sehr freundlich und unterstützt uns sehr.

Text: MÜNCHENSTIFT Magazin, Heft 102 - Dezember 2022
Fotos: MÜNCHENSTIFT