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Tablets für Bewohner*innen

18. Juni 2021

Damit die Bewohner*innen während der Lockdowns mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben konnten, wurde für jeden Wohnbereich ein Tablet angeschafft. Bis Ende 2021 sollen alle Häuser vollständig mit WLAN-Netzen ausgestattet sein und von überall aus auch mit eigenen Geräten kommuniziert werden können.

Rosmarie A. lebt nach einem Schlaganfall seit Mai 2020 im Haus St. Maria Ramersdorf. Täglich telefoniert die 84-Jährige mit ihrer Tochter, zwischen den Lockdowns im Sommer waren auch gemeinsame Spaziergänge möglich. Seit dem zweiten Lockdown treffen sie sich am Sonntag zusätzlich über Videochat. „Wir telefonieren zwar täglich“, erzählt ihre Tochter, „doch wenn wir uns über Video sehen, ist das sehr viel persönlicher. Manchmal vergisst meine Mutter sogar, dass wir nicht direkt voreinander sitzen.“

Unterstützung erhalten Mutter und Tochter von der Betreuungsassistentin des Wohnbereichs. Laureta Caja ist dafür verantwortlich, dass es mit den Videochats zwischen den Bewohner*innen und ihren Angehörigen klappt. Die Angehörigen rufen bei der Schichtführung an und geben Bescheid, wann sie mit ihren Angehörigen sprechen wollen. „Die meisten wollen sich am Wochenende miteinander austauschen. Ich sorge für die Verbindung und stelle den Bewohner*innen das Gerät auf – manche sitzen davor, andere liegen im Bett. Nur bei demenziell Erkrankten bleibe ich zur Hilfe dabei.“

„Die Bewohner*innen können über WhatsApp kostenlos ein Videochat abhalten“, beschreibt Roland Horvath von der IT-Abteilung den technischen Hintergrund. Die Verbindung in das Internet besteht über WLAN, als Interimslösung auch über Mobilfunkkarten. 55 Tablets sind in den Häusern im Einsatz, je eines pro Wohnbereich, sowie einige weitere, die nach der Erstversorgung von den Wohnbereichen angefordert wurden. „Von der Idee bis zur Auslieferung haben wir 14 Tage gebraucht. Das war eine Herausforderung, geeignete lieferbare Geräte zu finden, denn der Markt war durch Corona leergefegt.“

„In dieser Zeit ist das eine wunderbare Alternative und hat uns schon über manche Augenblicke hinweggeholfen“, überlegt die Tochter von Rosmarie A. „Ich kann mit meiner Mutter vielleicht auch mal von einem Urlaub aus per Videochat in enger Verbindung bleiben.“

Bis Ende 2021 sollen die kompletten Häuser mit WLAN ausgerüstet werden. „Unsere Vision ist, dass jede*r neue Bewohner*in wie beim Check-in in einem Hotel am Anfang den Zugang zum WLAN erhält und dann von überall aus auch mit den eigenen Geräten kommunizieren kann“, so Alexander Jany, Leitung IT.

Text: MÜNCHENSTIFT Magazin, Heft Nr. 96 - Juni 2021
Fotos: MÜNCHENSTIFT